Die Augustiner-Mönche

Die Augustiner-Eremiten sind nach den Franziskanern, Dominikanern und Karmeliten der vierte große Bettelorden, die im (späten) Mittelalter eine wichtige Rolle spielten. Der orden wurde auf Betreiben es Papstes Alexander IV. am 9. April 1256 gegründet. Heute heißt der Orden offiziell Augustinerorden (OSA). Der Namenszusatz "Eremiten" wurde 1963 von Papst Johannes XXIII. gestrichen. Die Ordensbrüder lebten von Anfang an nach der Regel des Hl. Augustinus. Die Ordenskleidung besteht aus dem schwarzen Habit, einem Ledergürtel und einer schwarzen Kapuze. In Wien, wo Abraham a Sancta Clara gelebt und gewirkt hat,  gibt es heute noch ein Augustiner-Kloster und die berühmte Augustiner-Kirche.

Abraham a Sancta Clara trat dem reformierten Zweig der Augustiner bei, den Augustiner-Barfüßern (Augustiner-Discalceaten). Er ist der bekannteste deutsche Augustiner-Barfüßer. Als Reformzweig der Augustiner-Eremiten entstanden und im Jahr 1610 anerkannt, bildeten die Augustiner-Barfüßer vier Kongregationen, die spanischen, die italienischen, die französischen und die portugiesischen Augustiner-Barfüßer.

Die verschiedenen Kongregationen hatten im 17. Jahrhundert großen Zulauf. Deshalb wurden diese in mehrere Provinzen aufgeteilt. Die Augustiner-Barfüßer breiteten sich bis nach Böhmen (Prag), Österreich (Wien), Bayern (Maria-Stern bei Dachau) und Schlesien (Stehlen) aus. Ab 1689 war Abraham a Sancta Clara als Provizial der deutsch-böhmischen Ordensprovinz Oberster aller Augustiner-Barfüßer-Klöster nördlich der Alpen.

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